Exkurs: Zur Religion

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Exkurs: Zur Religion

 

Unsere Welt ist plural und vielfältig, und sie wächst immer mehr zusammen. Die vielfältigen Weltanschauungen treffen aufeinander. Dies führt oft zu Spannungen, da die Sinnsysteme sehr fundamental sein können. Allzu oft wird der eigene Wahrheitsanspruch verabsolutiert, der andere Standpunkt verneint. Es ist daher angebracht, in unserer Welt sich gut über das Fremde zu informieren.

Auch die Religionen begegnen sich immer mehr. Auch sie können fundamentalistisch sein. Oft wird nur die eigene Vorstellung von Gott gelten gelassen. Doch theologisch ist evident, dass Gott - laut vieler Religionen - überall anwesend ist. Jeder Mensch, auch die Atheisten, gehören zu Gott. Da Gott an dem Erhalt jeglichen Lebens interessiert ist, deshalb darf es keine Zerstörung und Kriege geben. Den eigenen Standpunkt treu zu sein, ist gut. Auch über das Fremde gut zu denken, ist das Gebot der Gegenwart. Der Paderborner Theologe Hubert Frankemölle schreibt passend dazu: " Das Bekenntnis zum eigenen Glaubensweg schließt die falsche Lehre, dass es außerhalb kein Heil geben kann, aus... Bekenntnisse haben ihre Funktion innerhalb der und für die Identität der Gruppe der Bekennenden; sie stellen Bekenntnisse anderer nicht infrage " ( in: Hubert Frankemölle, Gott glauben, Seite 244 , 2021 )

Gott ist also ein Wesen für die Menschen, das nicht droht oder mit Katastrophen seine Schöpfung für Sünden bestraft. Wir Menschen sollen diesen Gott imitieren, wobei klar ist, dass wir immer nur Menschen bleiben können. Nicht nur für sich Gutes tun, sondern auch für die Anderen, insbesondere für die Kleinen zu handeln, das entspricht der Koexistenz Gottes. Wir Menschen brauchen die gegenseitige Unterstützung. Wer also z. B. Christ sein will, soll dem Nächsten das Gute tun, sowie Gott für uns Menschen und seine Schöpfung handelt. Alle Menschen sollen glücklich leben, d.h., jeder soll das Notwendige zum Leben haben, im physischen wie auch im geistigen Sinne. Dazu gehört: auch das Leben nach dem Tode ist uns Menschen vermacht. Beides, das Davor und das Danach, das gegenwärtige Leben und das ewige Leben im Jenseits hat Gott uns ohne Vorleistung geschenkt. Es liegt an uns selber, zuerst das irdische Dasein gerechter für Alle zu gestalten. Hierzu bedarf es einer klaren Option der Kirchen und der Politik für die Armen. Religion wird so besser akzeptiert, ohne alle ' bekehren ' zu müssen. Dies kann aber auch bedeuten, Konflikte in Kauf zu nehmen. Jesus von Nazareth ging konsequent seinen Weg, auch gegen die Etablierten und Mächtigen. Die Sache Gottes verwirklicht sich oft unter Leiden und Tränen. Gefordert wird, dass wir Menschen zum Wohle aller an einem gemeinsamen Strang ziehen.

Mit der Aufklärung wird die Vernunft betont. Mittels des Verstandes wird also die Wirklichkeit analysiert. Dies bedeutet für eine Religion, dass sie wissenschaftlich arbeiten muss. Es muss also unterschieden werden zwischen der Wissenschaft und dem Mythos. Jede Vorstellung von Gott ist ein Konstrukt unseres Bewusstseins. Es gibt verschiedene Gottesbilder, je nach Individuum und Kollektiv. Die Religion kann also die Ergebnisse der modernen Wissenschaften anerkennen, und für sich nutzbar machen. Dies bedeutet: jede moderne Religion muss sich öffnen für die Gesellschaft. Theologie ist also daran interessiert, aktuelle Ergebnisse der Wissenschaften und der Kultur zu verwenden, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Die Menschenrechte sind daher von allen Religionen zu akzeptieren. 

Für eine christliche Kirche der Zukunft wird die Demokratie der Ortsgemeinden ausschlaggebend für ihr Überleben sein. Die jeweilige Gemeinde soll selbst bestimmt eine Struktur sich geben. Ob diese einer Leitung bedarf oder nicht, steht also im Ermessen der Ortsgemeinden. Die Einheit der Gemeinden kann dabei das Wort sein, insbesondere das Evangelium. Ziel ist es also, möglichst frei und Basis nah den werktätigen Glauben zu leben; ohne den Ballast einer Dogmatik. Zu diesem Ballast gehört auch eine Hierarchie, eine Kirche von oben, die Macht ausüben kann. Das katholische Kirchenrecht spricht hier eine deutliche Sprache: die katholische Hierarchie legt aus eigenen Interessensgründen ihre Macht fest. Der Stiftungswille Jesu wird ignoriert. Franziskus 1. hatte anfangs vielversprechende Reformen im Sinn. Leider Gottes ist er zuletzt wieder in das katholische System gefallen, besonders hinsichtlich des Berufungsbegriffes. Warum er dies tut, bleibt fraglich, zumal er von einem ' undogmatischen Glauben ' als christliche Lebensweise gesprochen hat. Die Dogmatik der katholischen Kirche hat viele unchristliche Inhalte in sich. Dazu gehört die " graduelle und wesenhafte Unterscheidung von Hierarchie und Volk ", die aufgrund dogmatischer Gründe auch vom 2. Vatikanum gefordert wird. Sowohl diese Unterscheidung als auch die Sakramentalität der Priesterweihe ist mit den Stiftungswillen Jesu nicht zu vereinbaren. Aloisio Lorscheider hatte dagegen die notwendige Bekehrung vollzogen: " Heute sehe ich auch das Problem der Berufungen in der Kirche anders. Dieses Problem besteht viel mehr in der Notwendigkeit, kleine, lebendige und apostolische Gemeinschaften zu errichten, als darin, dass man viele Leute ins Kloster oder in die Priesterseminare treibt. Denn aus den kleinen kirchlichen Gemeinschaften selbst gehen die verschiedenen Dienste und Ämter hervor, die das Volk Gottes braucht. Es entsteht eine ganz neue Struktur des Lebens in der Kirche " ( in: Concilium, Band 20 Heft 6, 1984,Seite 479). Jeder Katholik, der mit dem aktuellen Kurs aus Rom nicht einverstanden ist, kann ganz beruhigt aus dieser Kirche austreten, und sich einer anderen Kirche anzuschließen, wenn er das möchte. Die römische Kirche ist eben halt nur eine unter vielen......

Glaube und Religion kann also die Lebensqualität steigern. Auch mit dem Glauben an Gott bleibt die Dramatik des Seins erhalten: Leid, Katastrophen, Schmerzhaftes, Trennungen, Tod, etc., diese Begebenheiten bleiben uns nicht erspart. Darum kann auch das Hadern und der Zweifel ein Ausdruck der Sehnsucht nach Gott sein. Wir Menschen sollten uns daher in den dunklen Stunden gegenseitig stützen, um dem anderen nahe zu sein. Es ist Aufgabe der gesamten Menschheit, für alle z. B. durch die Medizin das Leben lebenswert zu gestalten. Gott wird uns in seinem Reich, nach unserem Ableben, nicht fragen, welche Titel , etc. wir gehabt haben, sondern was wir dem Anderen und damit auch sich selber durch Wort und Tat Gutes getan haben. Das Paradies im Jenseits ist das Ziel aller Menschen. Und wir alle werden dort mit allen Geschöpfen auf ewig leben. Darauf sollen wir uns auf Erden auch freuen........

Paderborn, den 3.5.2023

 

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